Herkunft
Der Ausspruch ist ein Zitat aus der Ballade »Die Bürgschaft« von Friedrich Schiller aus dem Jahr 1799.
Erläuterungen
Schillers Ballade »Die Bürgschaft« spielt im 4. Jh. vor Chr. Damals regierte Dionysios II. als Tyrann von Syrakus. Möros hatte ein Attentat auf den Herrscher geplant, welches jedoch verhindert wurde.
Im Folgenden fordert Dionys‘ Möros zu einem Geständnis auf, indem er fragt: »Was wolltest du mit dem Dolche, sprich!« Möros gibt zu, dass er die Stadt von Dionysios II. befreien wollte. Er wird zum Tode verurteilt.
Möros nimmt das Urteil an, bittet jedoch um eine Gnadenfrist von drei Tagen. Er will zuvor seine Schwester verheiraten. Sein treuer Freund ist bereit für Möros zu bürgen – und notfalls zu sterben.
Auf dem Rückweg nach Syrakus gerät Möros mehrfach in große Bedrängnis. Es ist fraglich, ob er rechtzeitig zurück sein kann, um seine Strafe anzutreten und damit den Freund zu retten.
In buchstäblich letzter Minute erreicht er den öffentlichen Platz, wo alles für die Hinrichtung des Freundes vorbereitet ist. Weinend fallen sich die Freunde in die Arme.
Als der Tyrann diese Nachricht erhält, ist er überwältigt von der Treue der beiden. Er begnadigt Möros und wünscht sich, in den Freundschaftsbund aufgenommen zu werden:
»Ich sei, gewährt mir die Bitte,
In eurem Bunde der dritte.«
Auch diese Schlusszeilen der Ballade werden gern zitiert.
Beispiele und Zitate
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›Was wolltest du mit dem Dolche? sprich!‹
Entgegnet ihm finster der Wüterich. -
»Zu Westerwelle, dem Tyrannen, schlich / Geißler, den Dolch im Gewande: / Ihn schlugen die Häscher in Bande. / ›Was wolltest du mit dem Dolche? sprich!‹ / Entgegnet ihm finster der Wüterich. / ›Die CDU vom Tyrannen befreien!‹ / ›Das sollst du bei Christiansen bereuen.‹«
Die Zeit, 25.11.2004, Nr. 49